Was hat die Corona-Pandemie mit MuKa-Haltung zu tun?

13. Mai 2020

Nein, es geht nicht darum, dass unser Käse teilweise einige Tage verspätet ankommt, weil die Post überlastet ist. Sondern es geht darum, dass durch nicht-artgerechte Haltung von Tieren das Risiko von Krankheiten zunimmt, sowohl für die Tiere wie auch für den Menschen.

MuKa

Krankheiten können von Tieren auf den Menschen übertragen werden

SARS-CoV-2, also das Coronavirus, ist mit grosser Wahrscheinlichkeit in einem Wildtiermarkt in China von einem Tier auf den Menschen übertragen worden und hat sich danach von Mensch zu Mensch weiterverbreitet. Durch die heutige Globalisierung wurde daraus in kurzer Zeit eine weltweite Pandemie mit grossen Auswirkungen.

Solche Zoonosen (Krankheiten, welche von Tieren auf Menschen übertragen werden) gab es schon einige und sind somit nichts neues. Doch die Häufigkeit und die Wahrscheinlichkeit von Zoonosen steigen an, weil Mensch und Tier immer näher beieinander leben.

Viren und Bakterien

Doch nicht nur Viren wie z.B. das Coronavirus können uns und alle anderen Tiere krank machen, sondern auch Bakterien. Um diesen entgegenzuwirken brauchen wir Antibiotika. Doch diese „Allheilmittel“ sind begrenzt, denn bei zu häufigem Gebrauch können Bakterien Resistenzen gegen die Antibiotika entwickeln.

Um natürlich gegen Krankheiten zu kämpfen haben gesunde Menschen und Tiere ein Immunsystem. Doch dieses ist bei der Geburt noch nicht entwickelt, sondern man baut es während dem Leben nach und nach auf. Durch die Muttermilch werden frischgeborenen Säugetieren wichtige Antikörper verabreicht, um das Immunsystem aufzubauen. Nicht nur direkt nach der Geburt, sondern auch später werden beim saugen noch Antikörper durch die Milch abgegeben, speziell wenn das Jungtier krank ist.

Zu viel Antibiotika in der Milchproduktion

In der heutigen Milchproduktion werden die Kälber aber kurz nach der Geburt von der Mutter getrennt und können keine Milch mehr vom Euter trinken. Deshalb können sie ihr Immunsystem nicht richtig aufbauen. Dazu kommt, dass viele Kälber nach kurzer Zeit den Geburtsbetrieb verlassen und mit vielen anderen Kälbern aus vielen anderen Betrieben zusammen auf einen Mastbetrieb kommen. Dort kommen viele verschiedene Krankheitserreger zusammen, welche die Kälber mit dem nicht ausgebauten Immunsystem sehr schnell krank machen können. Um diesen Krankheiten vorzubeugen werden oft prophylaktisch Antibiotika verabreicht. Diese Antibiotika gelangen schlussendlich durch die Ausscheidungen in die Umwelt. Wie bereits erwähnt, können Bakterien Resistenzen erlangen und sie können diese untereinander weitergeben. Dies führt dann dazu, dass nicht nur bei Krankheiten der Kälber, sondern auch bei uns Menschen die Antibiotika nicht mehr wirken.

Es gibt verschiedene Antibiotika und oft kann bei einer Resistenz ein anderes verabreicht werden. Doch es gibt bereits „Super-Bakterien“, welche gegen alle uns bekannten Antibiotika resistent sind. Bei diesen Bakterien ist man dann so hilflos wie momentan beim Coronavirus. Und je mehr Antibiotika verabreicht werden, desto häufiger werden solche Super-Bakterien auftreten.

Du entscheidest mit

Jeder einzelne von uns trifft Entscheidungen, welche die Produktionsart unserer Lebensmittel beeinflussen. Mit unserem Einkauf können wir ein Zeichen für mehr Umweltschutz und Tierwohl setzen. Je grösser die Nachfrage nach fairen, umwelt- und tiergerechten Produkten ist, desto mehr werden diese hergestellt. Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch.

Auch mit dem Kauf von MuKa-Produkten machst du einen Unterschied. Denn bei der Mutter-Kalb-Haltung werden die frischgeborenen Kälber nicht von der Mutter getrennt. So können sie die Milch direkt vom Euter der Mutter trinken und ihr Immunsystem normal und gesund aufbauen. Dadurch verringert sich der Antibiotika Einsatz in der Milchproduktion und somit auch die Gefahr von Resistenzen.

Wir erleben momentan was passiert, wenn eine Krankheit ausbricht, zu welcher wir kein Gegenmittel kennen. Hilf mit, weitere solche Ausbrüche zu verhindern!